Gartentagebuch #4

Anzucht

Endlich kann es losgehen… |  Über den Winter hat sich eine beachtliche Menge an Saatgut angesammelt. Die Planung, was wann und wo wachsen soll steht auch soweit. 

Am Sonntag war es dann soweit und die ersten Anzuchttöpfchen kamen zum Einsatz. Chilis, Erdbeeren und Physalis machen somit den Anfang.

Das Setup für die Anzucht besteht aus Kokoserde, Kartontöpfchen und Wannen, in denen dann eben alles gegossen und transportiert werden kann.

Als Standort haben wir ein Zimmer auf dem Dachboden gewählt, mit viel Licht von oben durch´s Fenster und heimeliger Temperatur. Ein alter Tapeziertisch macht sich ganz wunderbar – sowohl zum Arbeiten als auch zum Gießen, daneben bieten die drei Meter jede Menge Platz für die (hoffentlich) kommenden Babypflanzen.

Die jetzige Anzucht ist komplett in den 8cm-breiten Töpfchen ausgesät worden. Das Vorziehen der Kohlsorten später im Jahr wird in kleineren Anzuchttöpfen geschehen.

Außerdem gibt es Neues aus dem Garten und dem dortigen Versuch, die dortige Lehmerde urbarer zu machen.

Im Spätsommer – fast Herbst – letzten Jahres habe ich dafür  zunächst Ponymist und darüber Laub und Heu auf die zuvor grob umgegrabene Fläche gehäuft. 

Der erste “Check” vor ein paar Tagen lässt wirklich hoffen: Unter der obersten Schicht ist unglaublich viel Bodenleben auszumachen und die Erde selbst ist auf den ersten Blick lockerer.

Die Grasnabe aus dem wachsenden großen Freilandbeet, haben wir als Hügelbeete aufgetürmt und auch mit Laub und Ponymist bedeckt. Auch hier ist es grandios, wie gut sich das Bodenleben macht und wie schön die Erde geworden ist.

Die nächsten Aktionen werden sein, den einsamen Knoblauch im Freilandbeet endlich zu vergesellschaften (Die Puffbohnen werden die erste Aussaat Ende Februar draußen sein!) und der langersehnte Aufbau des Pflanztunnels. 🙂

Anzuchttöpfe aus Karton

Besser als die Plastikpöttchen finde ich die kleinen braunen Kartontöpfe schon - beim ins Freiland-setzen kann der Topf einfach mit in die Erde und produziert Humus anstatt von fiesem Plastikabfall. Nichtsdestotrotz müssen diese Töpfe hergestellt werden und sind nicht mehrmals nutzbar. Eine kleine Armee an Tontöpfen wäre also hier sicher die nachhaltigere Lösung - nur eben auch in der Anschaffung teurer und in der Lagerung voluminöser. Sollte sich das Experiment Gärtnern hier bewähren, werde ich definitiv auf Mehrweglösungen wechseln.

Update 2022/02/09

Update 2022/02/22

Das Wetter der letzten Wochen war echt mies und vor allem nass – die letzten Tage gab es mächtig dazu. Keine gute Zeit zum Aussäen im Freiland. Denn eigentlich lautet genauso der Plan für die Puffbohnen im Februar. 

Sie sind nun auch im Kartontöpfchen diesmal mit konventioneller Anzuchterde gelandet. Kühler verortet als die Chilis und Physalis, aber mit genug Sonne seit man ihr erstes Grün sieht. Leider haben sich die ersten f**ing Trauermückchen gezeigt – hoffe, dass die aber in Grenzen zu halten sind und auf keinen Fall den Weg zu den anderen Anzuchttöpchen finden. 

Parallel sind nun auch die Paprikas gesetzt. Jeweils 14 Versuche für die Kochpaprika California Wonder und die exotische lilafarbene Oda. 

Richtig ätzend ist es, dass die Kartonpötte schimmeln und das nicht zu knapp. Der Raum ist für die optimale Keimung ca. 23-24°C warm und die Luftfeuchtigkeit liegt bei 43%. Gegossen werden die Kleinen täglich je nach Austrocknungsgrad des Substrats mit der Ballbrause. Es sieht alles nach Tontöpfchen aus für das nächste Jahr. 

Update 2022/03/10

Ja, der erste Misserfolg: Die Bohnen sind so ausgegeilt, dass wir neu gesät haben. Diesmal im Freibeet, denn das Wetter ist endlich mal richtig schön. 

Brokkoli, Grünkohl, Rosenkohl und Kohlrabi sind in der Anzucht und machen sich richtig gut. 

Auch die Paprikas sind nun “geschlüpft”. 

Zwischenzeitlich auch dazu gekommen, ist eine ganze Wanne Tomaten, die nun nach und nach aus der Erde schauen. Und die neusten Hoffnungsträger sind Wasser- und Zuckermelonen. 

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