Lang ist´s her… | und viel hat sich getan! Leider fehlt doch neben der regulären Arbeit, unseren Tieren und dem Projekt Garten leider meist die Zeit für Fotos und Berichte. Der letzte Eintrag im Gartentagebuch handelte noch von der Anzucht. Mittlerweile sind wir nach draußen gezogen! Bzw. in den Folientunnel und in die Beete.
Folgend ein kleiner Überblick über den aktuellen Stand der vorgezogenen Pflanzen:
Die Anzucht war bei den Tomaten recht problemlos und erfolgreich. Eine gute Keimrate mit schön gewachsenen Pflänzchen nach kurzer Zeit. Nur die Datteltomate brauchte etwas länger.
Wir haben die Aussaat direkt in kleine 8cm Töpfe mit Kokoserde ausgebracht und uns so das Pikieren gespart. Im Nachhinein ein klarer Fehler: Durch das Pikieren hätten wir die Pflanzen in der Erde ein Stück runtersetzen können und das Substrat zu einem nährreicheren ändern können. Das hätte sicher für einen schönen Wachstumsschub gesorgt.
Der Umzug in den Folientunnel haben die kleinen ausnahmslos gut überstanden. Das war so Anfang Mai bei Tagestemperaturen um die 21 Grad, nachts meist über 10 Grad.
Aktuell macht uns ein nächstlicher Fresser Sorgen, der noch nicht identifiziert ist.
Mit mehr Wachstum in der nährstoffreichen Erde unseres Tunnels und den tollen Temperaturen momentan, binden wir die großen Pflanzen nach oben hin an, so dass sie luftig weiterwachsen können.
In der Anzucht hatten wir Schlangengurken (Freiland), Minigurken und Einlegegurken.
Die Aussaat erfolgte in Anzuchterde und einzelnen Töpfen. Die Minikurke haben wir in Grüppchen von 3 Pflanzen ausgesät.
Keimung und Wachstum waren prima. Doch wurden die Pflanzen in der folgenden Zeit schwach und blass, die Blätter welkten teilweise schon.
Trotz der Gewöhnung am offenen Dachfenster, haben die Pflanzen den Umzug in Freiland nicht gut überstanden. Sonnenbrand und angefressene Stellen lassen die Pflanzen leider weiter schwächeln und teilweise absterben.
Auch wenn es sich böse geschummelt anfühlt, haben wir ein paar Vorzuchten aus dem Baumarkt ergänzt – so besteht doch noch Hoffnung wenigstens auf leckere Gewürzgurken.
Nachdem die Kürbisse letztes Jahr solch ein Megaerfolg waren – haben wir dieses Jahr viel vor: Neben dem Gelben Zentner wachsen dieses Jahr der Jack’O#Lantern, der Hokkaido und der französische Muscat de Provence auf unserem neuen Hügelbeet. Daumen drücken!!
Nie wieder!! – Seit Februar haben wir die kleine unter Kunstlicht, im Warmen und mit lecker Biodünger herangepäppelt. Das Ergebnis sind – wenn auch echt viele – winzige Erdbeerpflanzen von vielleicht 2cm Höhe.
Auch hier mussten wir zu der gekauften Alternative aus dem Baumarkt greifen und hoffen sehr, dass die 12 Pflanzen uns noch ein paar süße Früchtchen schenken.
Ja, auch die Andenbeeren – oder Physalis – sind trotz großer Anstrengungen nur zu kleinen Pflanzen herangewachsen, die sich jetzt im Garten echt schwer tun. Hier lohnt sich für uns der Energieeinsatz nicht. Lessons learned.
Die Paprikas machen sich seit Aussaat Ende März richtig gut. Die Pflanzen sind stark und gut gewachsen. Seit Mitte Mai sind die Kleinen nun im Folientunnel und geben absolut Grund zur Hoffnung.
Angebaut haben wir eine Blockpaprika und eine schicke kleinere lilafarbene Paprika (California und Ola heißen die zwei).
Auch die Chilis sind gut gekeimt und richtig klasse gewachsen. Hier haben wir vier verschiedene Sorten am Start, von der Schoko-Chili, über Jalapenos zu so einer todes-scharfen Sorte.
Im Folientunnel nagt irgendein Tier die armen Pflanzen an und wir können aktuell nur hoffen, dass es die Kleinen nicht alle macht.
Es war ein Versuch. 😉
Die Melonenpflanzen haben den Umzug ins Freiland und auch in den Tunnel leider nicht wirklich überstanden. Sie scheinen nicht mehr zu wachsen und werden hinzukommend von den Schnecken angeknabbert.
Im Freilandbeet ist extrem viel passiert in den letzten Wochen. Selbst die Fotos oben sind schon wieder überholt. Der gesäte Kohl kommt prima, die Kartoffeln sind gigantisch und schon zweimal aufgehäufelt worden. Ernten können wir aktuell Kopfsalat, Rauke, Feldsalat, Radieschen und Spinat.
Auch wenn es unglaublich Spaß macht und die ersten Ernten einen mit Stolz erfüllen – ist dieses Gartenjahr der Testlauf. Was funktioniert? Was lohnt sich? Wie viel kann man ernten und wie viel kann man überhaupt verbrauchen?
Erdbeeren selber zu ziehen, würden wir nicht noch einmal angehen. Lieber teilen wir die jetzt vorhandenen Pflanzen im Frühjahr und vermehren so unsere Ausbeute in den nächsten Jahren. Die eingesetzte Energie zum Heizen und Beleuchten der Pflanzen steht in keinem Verhältnis – ökologisch wie ökonomisch.
Die etwas exotischeren Sorten, wie Aubergine, Andenbeere und die Melonen sehe ich auch kritisch. Sie brauchen sehr viel Wärme und Sonne, die hier einfach in dem Maße nicht zur Verfügung steht. Sollten wir uns im nächsten Jahr für einen größeren Folientunnel oder ein geräumiges Gewächshaus entscheiden, kann ich mir den Anbau solcher Südländer wieder gut vorstellen – aktuell rauben sie einem nur die Nerven.
Ein weiteres großes Thema der letzten Zeit ist die Wiese bzw. das Mähen im Garten. Noch einmal verstärkt durch die Ressourcenverknappung im Zuge des Krieges in der Ukraine, ärgerte uns das in jeder Form energiefressende Rasenmähen so sehr, dass wir es nun sein lassen!
Unser Garten war vormals eine Kuhwiese, somit wächst das sogenannte Weidelgras fast vollflächig und kein gezüchteter Golfrasen. Jeden Tag kommen die Ponies nun eine halbe Stunde bis Stunde zu uns und weiden dabei so einiges an Gras ab. Kleine Wege und Inseln habe ich zudem mit dem neuen manuellen Spindelmäher (50 EUR von Einhell) angelegt, so dass wir uns auch bei nassem Gras recht unbehelligt durch den Garten bewegen können. ZUgegebnermaßen sieht es wild aus, wenn man es anders gewohnt ist. Allerdings bietet diese Wiese nun so viel mehr Lebensraum und Natur als es ein Spielrasen kann. Die Hunde lieben es und wir freuen uns über die gesparte Energie und Zeit.